Zahnfleisch-Behandlung (Parodontologie)

Entzündungen des Zahnfleisches sind häufig und treten bei kleineren Verletzungen beim Essen und durch nicht ausreichende Mundhygiene auf. In der Regel heilen diese geringfügigen Entzündungen (Gingivitis) nach einigen Tagen (bei Verbesserung der Putz-Anstrengungen) von selbst aus oder lassen sich, wenn dies nicht der Fall ist, einfach durch (evtl. mehrmaliges) Aufbringen einer Salbe in unserer Praxis behandeln.

 

Bleibt eine Zahnfleisch-Entzündung unbehandelt können sich um um die Zähne des betroffenen Gebietes sog. Zahnfleisch-Taschen bilden (Parodontitis). Dies bedeutet, dass sich Bakterien zwischen das Zahnfleisch und den Zahn einlagern und sich dort weiter vermehren können, da es ab der Taschenbildung nahezu unmöglich ist, selbst nur durch Putzen und Spülen das Problem wieder zu beheben. Diese Entzündung kann nun zu einem Abbau des Knochens an einzelnen Stellen des Zahns oder rund um ihn herum führen, wodurch sich der Zahn langsam lockert und durch die Entzündung schmerzt. Im schlimmsten Fall kann eine Parodontitis den Verlust aller betroffenen Zähne bewirken.

 

Deshalb führen wir in unserer Praxis in regelmäßigen Abständen eine Untersuchung des Zahnhalteapparats mit Hilfe einer Sonde (Parodontaler Screening Index / PSI) durch, um eine Taschenbildung so früh wie möglich zu erkennen und aufzuhalten. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird Ihnen schriftlich mitgeteilt.


Update der Zahnfleischbehandlung 2021 -- Bild-Quelle: Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns
Update der Zahnfleischbehandlung 2021 -- Bild-Quelle: Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns

Benötigen Sie eine Zahnfleischbehandlung, werden wir ein Röntgenbild aller Zähne anfertigen sowie einen Antrag zur Therapie für die Krankenkasse erstellen, der auch alle für die Behandlung notwendigen Messungen der Taschentiefen enthält. Wir werden Ihnen die Ursachen der Erkrankung nochmals erklären, Mundhygiene-Maßnahmen mit Ihnen besprechen und eine (in diesem Fall für Sie kostenfreie) professionelle Zahnreinigung durchführen.  

 

Die Zahnfleischbehandlung an sich ist eigentlich nur ein gründliches Reinigen der Taschen zwischen Zahn und Zahnfleisch, um harte (Konkrement) und weiche Beläge zu entfernen. Es werden nach Betäubung des Zahnfleischs die Wurzeln der Zähne und das Zahnfleisch gründlich mit Ultraschall und sog. Küretten (scharfen Handinstrumenten) gesäubert. Die Einlage eines medizinischen Gels trägt zur weiteren Heilung und Bakterienreduktion bei. In schweren Fällen können auch kombinierte Antibiotika-Präparate zur Anwendung kommen. 

 

Besonders die Zahnfleischbehandlung fordert viel Mitarbeit vom Patienten und ein zufriedenstellendes, langfristig erfolgreiches Ergebnis kann nur erreicht werden bei entsprechender Optimierung der Mundhygienemaßnahmen. Hierzu gehört auch, dass während der Dauer der Therapie zweimal täglich eine Mundspülung mit einem Chlorhexidin-Präparat erfolgt.

 

Bei einer ersten Kontrolle nach der Behandlung wird festgestellt, ob die Maßnahmen ausreichend waren, oder ob weitere Behandlungsschritte, zB. Nachbehandlungen einzelner Zähne oder auch chirurgische Eingriffe nötig sind. 

 

Nach dieser eigentlichen Parodontits-Therapie folgt die unterstützende Phase der Behandlung, bei der Sie je nach Schweregrad der Erkrankung zwischen einmal und dreimal jährliche Kontrolltermine innerhalb der ersten zwei Jahre wahrnehmen sollten. Im Anschluss bieten wir Ihnen gerne an, in unser Recall-System aufgenommen zu werden, um auch in Zukunft keine zahnärztlichen Kontrollen zu verpassen. 


Im Anschluss finden Sie hier unseren Merkzettel zur Zahnfleisch-Therapie, der nochmals alles Wissenswerte kurz für Sie zusammenfasst: