Phantastische Tierwesen Filmreihe

Die brillant geschriebenen und besetzten Hauptcharaktere stützen eine einfache, aber überzeugende Gesamthandlung, die dank der neuen Lokalitäten und dem Gefühl, ständig von Magie umgeben zu sein, sowie durch die titelgebenden Phantastischen Tierwesen, die dem Film seinen eigentlichen Charm verleihen, unterhaltsam und fesselnd bleibt - doch das zentrale Geheimnis und ein Drehbuch, die beide mehr Feinschliff gebraucht hätten, ebenso wie der unruhige Schnitt und die unangenehm sprunghaften Stimmungswechsel verhindern, dass das erste Abenteuer von Newt Scamander sein volles Potenzial erreicht.


Entgegen dem, was der Titel verspricht, liefert der Film wenig in der Form von Bestien oder Verbrechen, und Depps Grindelwald überzeugt weder als gefährlicher Psychopath, noch als charmanter Demagoge. Zu ihm gesellt sich ein Überangebot an nichtssagenden neuen Charakteren, die von den brillanten Hauptdarstellern ablenken, und das in einer Geschichte, die - immer noch durch einen hektischen Schnitt, aber auch durch unterdurchschnittliches Set- und Kostümdesign beeinträchtigt und nur durch den fantastischen Soundtrack gerettet - sich erzwungen und verwirrend anfühlt und ein wenig überzeugendes Ende findet dank eines unsäglich unnötigen Todes in einem Finale mit überbordender CGI aber ohne Substanz.

 

Und wenn der Extended Cut schon die größten Schwächen des Films nicht ungeschehen machen kann, so verbessert er doch zumindest den Schnitt und bringt ein wenig Fluss in die Erzählung - und gibt den Protagonisten die dringend benötigte zusätzliche Zeit, um zumindest ein bisschen mehr Charakterentwicklung zu ermöglichen.


Dumbledores Geheimnisse behebt die meisten Probleme, mit denen die Vorgängerfilme zu kämpfen hatten (am auffälligsten ist die bessere Balance zwischen den düsteren und den unbekümmert humorvollen Momenten - und einem viel subtileren und nahbareren, aber gleichzeitig äußerst einschüchternden Grindelwald), aber es fehlt immer noch an Farbe und der magischen Einzigartigkeit der frühen Potter-Filme (vor allem aufgrund von Schauplätzen und Kostümen, die sich einfach zu gewöhnlich anfühlen), auch wenn die Fans mit einer Menge entzückender Anspielungen auf die vorherigen Filme der Wizarding World verwöhnt werden. Und obwohl es das Filmerlebnis nicht ruiniert, wird die ansonsten geheimnisvolle, aber dennoch nachvollziehbare und überzeugende Handlung durch die enttäuschend vage Auflösung der Blutpakt-Storyline und ein antiklimaktisches Ende getrübt, das nicht so gewagt ausfallen konnte, wie es hätte sein sollen, weil es sowohl auf ein mögliches frühzeitiges Ende der Serie (in Anbetracht all der Schwierigkeiten rund um Rowling, der beteiligten Schauspieler und den Misserfolg des zweiten Films) sowie auf potenzielle Fortsetzungen Rücksicht nehmen musste.


Bild-Quellen  --  Fantastische Tierwesen: www.imdb.com  --  Grindelwalds Verbrechen: www.harrypotterfanzone.com  -- Dumbledores Geheimnisse: www.filmstarts.de